Betrieb der Sporenfalle
Das Monitoring der Leptosphaeria maculans and L. biglobosa Sporenkonzentration in der Luft wird im Herbst (1. September bis 30. November) und im Frühjahr (1. März bis zum 30. Mai) mit Hilfe von 7-Tage-volumetrischen Sporenfallen (Burkhard Manufacturing Inc., Großbritanien und Lanzoni, Italien) überwacht. Die Falle saugt aktiv Luft (10 m3/min) mit in der Luft schwebenden Sporen und Pollen ein. Diese werden in der Falle auf einem mit Vaselin beschichteten und auf einer Umlauftrommel befestigten Streifen abgelagert. Der Streifen ist an einer Umlauftrommel befestigt, die sich mit einer Geschwindigkeit von 2 mm/h bewegt. Nach einer Woche wird der Streifen entnommen und in 48 mm Abschnitte zerteilt, die jeweils einem Tagesfang entsprechen. Die Betrachtung der Streifenstücke ermöglicht die exakte Bestimmung wann und in welcher Menge Sporen in der Luft waren. Wenn der Luftstrom in die Falle bekannt und konstant ist, ist es möglich die Sporenkonzentration in 1 m3 Luft zu berechnen. Ein Zahlenwert von „1“ auf der Y-Achse heißt, dass an diesem Tag (X-Achse) in einem Kubikmeter eine Spore vorhanden war, analog würde der Y-Wert 100 aussagen, dass in jedem Kubikmeter Luft hundert Sporen vorlagen. Volumetrsiche Sporenfallen fangen Sporen von zahlreichen Pilzen aber auch Pollen. Sporen von L. maculans und L. biglobosa haben eine charakteristische Form und Grőße anhand derer sie von anderen Pilzen zu unterscheiden sind. Ascosporen beider Leptosphaeria-Arten sind allerdings sehr ähnlich und können anhand einer mikroskopischen Untersuchung nicht differenziert werden (Sporen können von einer der genannten Arten stammen oder von beiden in unterschiedlichen Verhältnissen).

Sporenfallen in Polen:

10 Sporenfallen wurden über ganz Polen in Regionen mit intensiven Rapsanbau aufgestellt:

  1. Hinterpommern (Versuchsstation für Sortentestungen in Rarwino bei Kamien Pomorski);
  2. Pommern (Versuchsstation für Sortentestungen in Radostowo bei Tczew);
  3. Mazuren und Ost-Ermland (Agro Fundusz Mazury in Drogosze);
  4. Groß Polen (Institut für Pflanzengenetik PAS in Posen);
  5. Mazowien (Versuchsstation für Sortentestungen in Glebokie bei Kruszwica);
  6. Unteren Sudeten – Niederschlesien (Versuchsstation für Sortentestungen in Tarnow bei Zabkowice Slaskie);
  7. Südlicher Teil von Oppeln (Unternehmen “Arenda” in Charbielin);
  8. Lubuskie – Niederschlesien (Institut für Pflanzenschof Plant Protection, Departmtz in Sosnicowice bei Gliwice).

  1. Untere Karparten und Krakower Region (Krasne bei Rzeszow und Department für Agrarbiologie und Umweltschutz, Universität Rzeszow);
  2. Lubliner Region (Institut für Bodenwissenschaften und Pflanzenbau in Pulawy).

Das räumliche Gebiet der Vorhersage einer Sporenfalle ist an klimatische Regionen Polens gebunden (Wiszniewski und Chechlowski, 1987). Befinden sich zwei Fallen in der gleichen Region oder eine an der Grenze zweier oder mehrer klimatischer Regionen werden Korrekturen für die Standortvorhersage eingerechnet.

 

Überwachung der Fruchtkörperreifung

Fruchtkörper können unterschieden werden in Pyknidien (anamorphes Stadium, bringen Pyknidiosporen hervor) und Pseudothecien (teleomorphes Stadium, bringen Ascsporen hervor). Während Pyknidiosporen nur Pflanzen in unmittelbarer Nähe infizieren können, sorgen Ascosporen für eine Verbreitung über große Distanzen. Diese werden nach Regenfällen aus den Pseudothecien entlassen und mit dem Wind verbreitet. So können Ascosporen in größerem Abstand angebaute Rapsbestände infizieren. Die Pseudothecienreifung wird in fünf Stadien (A-E) unterteilt. Hierbei ist die Klasse D das Stadium mit 8 vollkommen ausgereiften Ascosporen in jedem Ascus, von denen die größte Schadwirkung ausgeht. Von den 44 Probenahmestandorten, entsprechen 10 den Sporenfallenstandorten. Die übrigen Probenahmestandorte sind über andere Teile der klimatischen Regionen oder auch über Grenzstandorte der klimatischen Regionen verteilt. Das Monitoring umfasst 45 Standorte in allen Provinzen von Polen:

  • Niederschlesien: Tarnow, Zloty Potok
  • Kujawien und Pommern: Glebokie, Naklo
  • Lublin: Bezek, Lesniowice, Pulawy
  • Gorzower Region: Malyszyn, Szprotawa, Świebodzin
  • Region um Lodz: Koscierzyn, Maslowice, Annoslaw, Walewice
  • Krakower Region: Wieliczka
  • Masowien: Radom, Radzikow, Siedlce
  • Untere Karparten: Krasne
  • Suwalki Region: Lyski, Suwalki
  • Pommern: Radostowo
  • Oberschlesien: Sosnowiec, Sosnicowice, Zawada, Zory
  • Heiligkreuz: Modliszewice
  • Ermland-Masuren: Biala Piska, Drogosze, Warkały
  • Groß Polen: Baborowko, Bielawy, Cerekwica, Jerka, Pawlowice, Dolaszewo, Poznan, Strzalkowo, Szczodrzykowo
  • Westpommern: Szczecin, Rarwino

Die Reifeergebnisse der Fruchtkörper in den Regionen Heligkreuz und Obrschlesien werden in Form von Punkten auf der Landkarte, im Bereich „Aktuelles“ dieser Web-Seite gezeigt. Der Rapsanbau ist von der Wurzelhals- und Stängelfäule bedroht, wenn Pseudothezien der Reifeklasse „D“ vermerkt sind. Privatpersonen haben uns Zugang zu ihren Feldern und Gärten, Versuchstationen des Forschungszentrums für Sortentestungen, Pflanzenzuchtstation in Strzelce (Zweig Malyszyn), Versuchsstation der IPG PAS, Forschungszentrum für Landwirtschafliche und Forstliche Umwelt, Institut für Bodenwissenschaften und Pflanzenbau, Ökologische Station der Adam Mickiewicz Universität sowie kommerzielle Landwirtschaftszentren in Mazowien, Heiligkreuz und der Region Lodz nehmen teil an dem Monitoring zur Pseudothecienreifung.