Die Wurzelhals- und Stängelfäule ist eine der am weitesten
verbreiteten und gefährlichsten Krankheiten des Rapses in Polen und in
der ganzen Welt. Für die Krankheit sind zwei Pilzenarten aus der Gattung
Leptosphaeria verantwortlich:
Diese Pilze besitzen ein Konidienstadium, das als Phoma lingam bezeichnet wird. Die Rapspflanzen werden aber im Herbst vornehmlich durch luftbürtige Ascosporen infiziert. Die Ascosporen entstehen in Pseudothecien auf Ernteresten der vergangenen Anbausaison Nach dem Ausschleudern der Ascosporen aus dem Fruchtkörper, können diese mit dem Wind ein paar Kilometer verbreitet werden und so neue Pflanzenbestände infizieren. Es konnte festgestellt werden, dass Fruchtkörper reife Sporen entlassen, wenn sie über Regentropfen befeuchtet werden. Zudem ermöglicht der Wasserfilm ein Auskeimen der Sporen auf Blättern.Pyknidiosporen von Phoma lingam verursachen einen Sekundärbefall der schon befallenen oder benachbarten Pflanzen. Diese Sporen können über kleine Entfernungen durch Regentropfen übertragen werden. Nach dem Eindringen des Pilzes in die Pflanzen besiedelt er das Blattgewebe und wächst in den Stängel ein. Die Stärke der Symptome und Schadwirkung des Pilzes ist vom Zeitpunkt des Befalls und der pilzlichen Wachstumsrate abhängig L. maculans wird als die schädlichere Art im Vergleich zu L. biglobosa angesehen, da er die Stängelbasis befällt. Dies führt zur Zerstörung der Leitbündel und damit evtuell zum vorzeitigen Absterben der Pflanze bereits im Stadium der Blüte.L. biglobosa ist der hauptsächliche Verursacher von Stängelsymptomen. Der Befall des Stängelgewebes ist jedoch nur oberflächig. Das Ziel einer Fungizidmaßnahme ist das Unterbinden des Wachstums der Pathogene im Blattgewebe und die Unterbindung des Einwachsens in den Rapsstängel. Weil der Befall der Pflanzen hauptsächlich im Herbst erfolgt, sollte man schon im Herbst protektive Maßnahmen (Fungizideinsatz) ergreifen.
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